Die Bundestagswahl 2021 ist entschieden – die SPD gewinnt mit 25,7% die Wahl und Olaf Scholz kann feiern – die Stimmung im Volk kann man so lesen, dass die CDU abgewählt wurde durch die starken Verluste und die Menschen einen lesbaren Wechsel wollen.

Und trotzdem prescht Wahlverlierer Armin Laschet ungeachtet der schlechten Umfragewerte auch für den Spitzenkandidaten hervor und möchte mit den Grünen ins Bett. Da sei die FDP allerdings davor, die jetzt auch taktisch klug den Spieß umgedreht hat und nicht warten wollte, welcher Wahlgewinner auf die Partei zukommt. Zuerst sprechen die Liberalen wohl mit Bündnis90/Die Grünen und tarieren gemütlich aus, ob wohl die SPD oder die CDU besser in eine künftige Regierung mit ihnen passt. Es sieht nach dem Wahlverlierer CDU aus.

Die Sozialdemokraten mit Scholz in die Opposition?

Das kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen, dass die Sozialdemokraten in die Opposition müssen als diejenigen, die seit dem Abschwächen der Grünen durch die Fehler Annalena Baerbocks kontinuierlich Richtung Wahlsieg steuerten. Natürlich ist es Logik einer Demokratie, wenn all diese Parteien, die miteinander koalieren sprechen und in der Folge regieren – aber der Wählerwille mit der SPD als Mehrheit sollte sich doch auch wiederfinden, oder?

Immerhin ist rechnerisch auch eine Ampel möglich und man wähnte die Grünen näher an der SPD als an der CDU, die ja auch die CSU im Schlepptau hat! Aber Christian Lindner hat wohl schon vor den Ergebnissen erfolgreich die Fäden gesponnen, in den Hinterzimmern der Politik Gespräche mit Habeck & Co geführt. Anders ist die Offensive nicht zu erklären in der Klarheit, die da in der Berliner Runde von Lindner und Baerbock offensichtlich wurde.

Siehe auch
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Grüne Klimapolitik und Mindestlohn mit der CDU – spannend!

Ob sich wohl einige Wählerinnen und Wähler verwundert die Augen reiben, dass ihr Kreuz bei den Grünen ein Mitregieren der CSU zur Folge hat? Und so, wie sich teilweise die Union in signifikanten Punkten komplett von den Grünen unterschieden hat, fällt es schwer an eine Jamaika-Koalition zu glauben – auch aus grüner Sicht. Aber sie hätten den Laschet an ihrer Angel, der den Grünen wohl den Himmel auf Erden zum Zwecke des Machterhalts versprechen dürfte – mit dem grünen Knebel im Mund, Hauptsache Kanzler und damit verkauft er wohl auch noch die letzten Werte, die die CDU noch zu haben glaubte. Ob auch der politische Wechsel möglich ist mit einer Klimapolitik, die die Leute gewählt haben oder auch das Thema Mindestlohn, das steht wohl noch auf einem ganz anderen Blatt Papier. Spannend.

Das könnte also ein durchaus interessanter Nachwahlkampf werden in einem heißen Herbst, wenn Wahlsieger SPD genauso um eine Koalition kämpft mit Esken, Kühnert und all den anderen wie Wahlverlierer Laschet, der aber die Wahl zum Fraktionsvorsitzenden scheut aus Angst vor Abstrafung seiner eigenen Partei. Aus dieser Position der Schwäche möchte Pannen-Armin also gerne Schwarz-Grün-Gelb anführen und dabei kann er noch nicht einmal einen Wahlzettel erfolgreich in die Urne führen. Wir werden sehen, wie lange das alles Bestand hat wenn die FDP und Grünen die CDU am Nasenring durch die Manege führen können.