Seit geraumer Zeit ist durch die zunehmende Anzahl an Shopping-Centern parallel zu den teils gering bezahlten Löhnen eine Entwicklung eingetreten, die absehbar war und in vielen Städten verstärkt auftreten wird: Leerstände in ehemals mehr oder weniger gut laufenden Läden, die jetzt raus sind und ihr Glück woanders suchen oder im Internet. Meist bleiben große Ketten übrig und die Menschen sehen in den oberen Etagen nur noch den blanken Fußboden und leere oder abgeklebte Schaufenster. In manchen Fällen ist das auch nicht überraschend und der Vermieter hat sich dagegen versichert und nutzt die Zeit intelligent, um neue Nachmieter zu finden. Da das eventuell etwas dauern kann oder sogar durch Gebietsschutz schwerer werden kann als geplant, könnte man die leeren Flächen auch anders nutzen. Hier habe ich mal ein paar Alternativen zur Nachnutzung von Center-Flächen zusammengestellt:

Temporäre Galerien – In die leerstehenden Ladenlokale könnten für einen Monat Künstler mit ihren Gemälden einziehen, die dann ihre Bilder einfach nur den Menschen vorstellen können oder sogar verkaufen. Die Möglichkeiten sind gegeben und der Raum kann damit gefüllt werden.

Rechtsanwalts-Kanzlei – ähnlich wie Danni Lowinski in der gleichnamigen SAT.1-Serie könnte man mit einem einfachen Tisch, drei Stühlen und einer Internet-Leitung “Beratung To Go” anbieten. Das kann auch nach Tagen sortiert und die Themenfelder wechselnd organisiert werden. Den Preis von Danni Lowinski mit 1 Euro pro Minute muss man ja nicht übernehmen, aber als Anregung nicht schlecht.

Fitness-Center – auch nicht so abwegig sei bei größeren Flächen ein Fitness-Center zur Nachnutzung empfohlen. Die meisten Passagen sind mit U-Bahn-Anschluss, also gut erreichbar und werden eh von vielen jungen Leuten frequentiert. Daneben hat ein Shop für Fitness-Zubehör oder Sportler-Nahrung Potenzial. Sollte die Fläche kaum Geräte erlauben, wäre auch Sport ohne Geräte für einen kleinen Preis möglich. Hanteln, eine Gymnastikmatte, eine Bank und verschiedene Accessoires müssten eigentlich möglich sein. Ein genaues Konzept habe ich allerdings nicht – ist auch nicht meine Aufgabe.

Siehe auch
Was sich durch demografischen Wandel ändern muss: Einzelhandel

Modeschauen und Events – so wie es hier in dem Film Modezar Karl Lagerfeld getan hat, können es ihm auch andere gleichtun: Zur Präsentation seiner Kollektionen 2014/15 lud er in einen Supermarkt als Kulisse ein. Die Centerbetreiber müssen insgesamt immer einfallsreich und flexibel sein, was die Events und Shows angeht – müssen aber auch immer an die Flächen denken

Bürgeramt – das gibt es sogar schon in der Wilmersdorfer Straße in den Passagen, wie ich einem Bericht entnehmen konnte. So kommt das Amt zum Bürger und zeigt entsprechende Nähe. Für Spezialfälle kann ja dann trotzdem ein Termin im “Hauptamt” gemacht werden, oft sind es nur kleine Fragen, die gelöst werden müssen.

Ärzte – gehören imho in die Einkaufs-Center in diesem Jahrhundert, zumal die Wartezeit im Konsumtempel verbracht werden kann und allerlei Kulinarisches an Essen und Trinken zur Verfügung steht.

Dienstleister-Büro – etwa die gleiche Schiene wie oben die Rechtsanwälte, aber man vermisst manchmal so kleine Dienste für das eine oder andere – ohne das jetzt näher beschreiben zu können. Das kann auch ein Zusammenschluss aus diversen neuen Ideen sein, die einfach neugierig machen und ihre Konzepte vorstellen. Dazu zählt zum Beispiel auch, dass man einen kurzen Video-Clip von sich selbst drehen kann oder sich für einen halben Tag in das Büro einmieten kann und dort arbeiten und empfangen kann. Es gibt keine Einschränkungen der Ideen und ähnliches wurde ja erst vorgestellt im Boulevard Berlin – dort kann man sich bei Seats2meet.com einbringen mit eigener Arbeit und so Synergien finden zu anderen Menschen, sich gegenseitig helfen oder unternehmerisch planen. Eine Brainstorming-Plattform sozusagen:

Siehe auch
Rechte und Pflichten von Kunden und Händlern

Von ID

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert