Jeder Mensch möchte irgendwann zum ersten Mal wissen, wie hoch eigentlich die eigene Rente sein wird. Voraussetzung hierfür ist, dass man mindestens fünf Jahre gearbeitet haben muss für einen Rentenanspruch. Kurz gesagt: Je länger man anteilmäßig eingezahlt hat, umso besser für die staatliche Rente und für einen selbst. Noch besser ist, wenn man zusätzlich privat vorgesorgt hat und eine Mischung aus diversen Quellen nach dem Renteneintrittsalter erhält.

Wie hoch wird meine Rente sein?

Ich möchte natürlich schon früh wissen, was ich später zu erwarten habe und was mir fest zusteht. Also einmal gibt die Renteninformation Auskunft darüber, was ich bei gleichem Verlauf innerhalb der nächsten Jahre bekommen würde und auf der andere Seite wird ein Wert ermittelt, was Stand jetzt für eine Rente ausgezahlt wird. Da wundert es nicht, dass jährlich ungefähr 30 Millionen Menschen in Deutschland Post erhalten. Die Deutsche Rentenversicherung verschickt nämlich die Renteninformation an alle, die mindestens 27 Jahre alt sind und fünf Jahre Beitrag gezahlt haben, automatisch zu. Neben dem Rentenanspruch aus perspektivischer Sicht und dem aktuellen Status Quo erfahre ich auch den Rentenanspruch bei voller Erwerbsminderung.

Das steht in der Renteninformation

Klar ist – je mehr eingezahlt wurde im Laufe meines Erwerbslebens, umso mehr erhalte ich auch. Ich erfahre also die Summe aller Beiträge, die ich eingezahlt habe und auch die, die meine Arbeitgeber gezahlt haben. Die beitragspflichtigen Jahresverdienste werden in Entgeltpunkte umgerechnet. Mit denen wird meine spätere Rente berechnet. Aha. Der Punkt entspricht dem Durchschnitt aller Rentenversicherten Arbeitnehmern. Nun werden die Entgeltpunkte angepasst, je nachdem ob ich unter oder über dem Durchschnitt aller Rentenversicherten Einzahlern liege. Im aktuellen Jahr 2023 beträgt das Durchschnittsentgelt aller Versicherten übrigens 43.142 Euro brutto. Wenn ich also zum Beispiel 2.000 Euro wegen 35h-Teilzeit erhalte, dann liege ich mit 12x 2.000 = 24.000 deutlich drunter! Beim aktuellen Stand müsste ich ein Brutto in Höhe von 3.595 Euro haben.

Wo wie was Rentensammelsurium

Von oben nach unten das Wichtigste: Das Eintrittsdatum, ab wann ich also meine Regelaltersrente erhalten darf. Damit ich schon mal das Maßband zum Abschneiden rausholen kann. Der Hinweis auf mögliche Steuern ist klar und interessanter sind da die nächsten Zahlen. Als erstes die Rente wegen voller Erwerbsminderung. Weil das kann jedem SOFORT passieren und darum wichtig. Als zweites steht da die Höhe meiner künftigen Regelaltersrente zum Zeitpunkt der derzeit erworbenen Ansprüche. Das ist in der Regel weit weniger als der Rentenanspruch darunter, nämlich die hochgerechnete Summe, wenn ich weiter wie bisher verdienen würde.

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Im unteren Abschnitt wird noch die Rente bei einer angenommenen jährlichen Rentenanpassung bei zum Beispiel 1-2 Prozent angezeigt. Im letzten Absatz gibt es einen Hinweis auf die Inflation, weil der Kaufkraftverlust eine Versorgungslücke entstehen lässt, die gefüllt werden sollte.

Externe Beitragszahlungen und Rentenpunkte

Mit der ersten Renteninformation erhalte ich auch noch einen Versicherungsverlauf. Hier kann ich lesen, welche Verdienste und „weitere Zeiten“ in meinem Konto gespeichert wurden. ZUR BEACHTUNG: Wenn ich arbeitsunfähig bin und die Krankenkasse Beitragszahlungen übernimmt, ist dies ebenfalls in der Renteninformation aufgeführt. Die oben schon erwähnten bisher erreichten Rentenpunkte sehe ich auch noch in der Renteninformation, so dass ich meinen Verdienst im Verhältnis zum allgemeinen Durchschnitt einschätzen bzw. sogar errechnen kann. Sehr praktisch für Gehaltsverhandlungen.

Wie erfolgt die Berechnung meiner Rente?

Jetzt wird´s ein bisschen kompliziert. Für die Berechnung der Renten werden nämlich die ermittelten Entgeltpunkte mit dem aktuellen Rentenwert vervielfältigt, also multipliziert. Der aktuelle Rentenwert am Beispiel des ersten Halbjahres 2023 beträgt 36,02 Euro im Westen und Ost 35,52 Euro. Im Falle von einer Erwerbsminderung, deren Absicherung ja ebenfalls Teil der Versicherung ist, errechnen sich die Ansprüche so, als hätte ich bis 66 Jahren (bald 67) gearbeitet und Beiträge gezahlt. Zur besseren Veranschaulichung gibt es hier natürlich ein Beispiel im PDF-Dokument der Deutschen Rentenversicherung Bund:

Marion ist 18 Jahre alt und hat im ersten Monat ihrer Ausbildung einen Motorradunfall. Seitdem wird ihr eine Rente wegen voller Erwerbsminderung gezahlt. Sie erhält zusätzlich zu ihrem Pflichtbeitrag eine Zurechnungszeit von ungefähr 49 Jahren bis zum Alter von 66. Trotz ihres nur einzigen Beitrags erhält sie eine Rente von 1600 Euro. Normalerweise, so die Broschüre der DRV Bund, erhält man nur bei mindestens drei Jahren Pflichtbeitragszeiten innerhalb der letzten fünf Jahre vor Eintritt in die Erwerbsminderung den vollen Anspruch. Es können aber auch weniger Pflichtbeitragszeiten für einen Anspruch ausreichen, wenn ein Arbeitsunfall passiert oder innerhalb von sechs Jahren nach Beendigung einer Ausbildung. Alles klar?

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Wann kann welcher Jahrgang eigentlich in Rente gehen?

Die Altersrente hingegen ist fest mit einem Erreichen eines bestimmten Lebensjahres verknüpft. Da wir als Gesellschaft immer älter und teils auch leistungsfähiger (außer Bergbau) geworden sind, wurde die Regelaltersrente von 65 auf 67 Jahre angehoben. Ab dem Geburtsjahrgang 1947 erst monatsweise und ab 2025 in Schritten von zwei Monaten, damit ab dem Jahrgang 1964 die geregelte Altersgrenze von 67 Jahren gilt. In der Renteninformation steht der Zeitpunkt, ab wann ich alle Viere von mit strecken kann und nur noch von meinen Altersbezügen leben kann bzw. muss. Bei der Renteninfo geht man übrigens netterweise davon aus, dass die nächsten Jahre der Verdienst etwa dem der letzten fünf Jahre ähnelt.

Die Renteninformation wird als Bruttobetrag ausgewiesen! Davon muss ich immer noch Steuern und Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung abziehen.

Wieviel sind 100 Euro wert und somit meine Rente?

In einer Beispielrechnung auf der zweiten Seite der Renteninformation wird der Kaufkraftverlust mit 1,5 Prozent jährlich angesetzt, das entspricht gleichbedeutend der Inflationsrate. Änderungen also möglich, so ist ja ein Einkommen von 1000 Euro bei 1,5% Inflation in 20 Jahren nur noch 740 Euro wert! Darum ist es wichtig, sich auch die mögliche Rente „inflationsbereinigt“ anzuschauen, um möglichst frühzeitig Vorsorge zu treffen, um die Lücke zu schließen oder spätere Kosten zu senken. Wohnen im Ausland kann ebenso eine Alternative sein wie eine Wohn-WG im Alter.

Das Versicherungskonto bei der Deutschen Rentenversicherung

Wichtig ist zu schauen, ob alle Angaben auf dem Versicherungsverlauf korrekt sind. Denn darauf fußen schließlich die gesamten Berechnungen. Darum da bitte immer einen Blick auf die Daten und Zeiten werfen, um mutmaßliche Missverständnisse aufzulösen.

Die drei Säulen bei der Rentenvorsorge gelten noch immer

Die erste Säule der gesetzlichen Rentenversicherung reicht vielen Menschen nicht mehr, weshalb sie ihr vorhandenes Geld diversifizieren. Es muss also Kohle auf Säule Nummer 2 rauf in Form einer Betriebsrente und zusätzlich sollte immer Säule Nummer 3 bespielt werden mit einer ergänzenden Altersvorsorge. Die Riester-Rente wäre da zum Beispiel so eine private Altersvorsorge neben anderen, die noch angeboten werden. Wer schon mal an einem Tisch mit einem Versicherungsvertreter gesessen hat, der weiß, was gemeint ist inklusive dem manchmal großem Papierwust mit den Erklärungen hierzu. Schon damals hieß es, dass Frauen eine etwas höhere Rendite erwirtschaften, weil ihre durchschnittliche Lebenserwartung höher ist. Ebenso schneiden Verheiratete besser ab als Singles, weil die Angehörigen im Todesfall eine Hinterbliebenenrente erhalten können. Trotz der Rendite gelten weiterhin die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung:

  • Rehabilitationsmaßnahmen
  • Absicherung des Erwerbsminderungsrisikos
  • Renten an Hinterbliebene, bei privat extra
  • Zuschuss der Krankenversicherung der Rentner
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Interessierte können die Broschüren zu diversen Themen auf der Website Deutsche Rentenversicherung DE herunterladen oder das kostenlose Servicetelefon unter 0800 1000 4800 nutzen. Bei der Hotline können ebenfalls Informationsmaterial und Formulare angefordert werden. Weiter kann am Telefon der passende Ansprechpartner vor Ort erfragt werden und auch gleich ein Termin vereinbart werden. Das Angebot werden sicherlich eher ältere Menschen nutzen, die wenig Lust und Möglichkeiten in Bezug auf Internet haben.

Wer aber dann doch etwas computeraffin ist, kann über Tablet, PC oder Smartphone mit der Deutschen Rentenversicherung kommunizieren. Die Versicherungszeiten könnte ich zum Beispiel aktualisieren oder auch Anträge online stellen. Der Zugang wird über unterschiedliche Wege realisiert. Hierzu ist entweder die Online-Ausweisfunktion, der Zugangscode oder die nachträgliche Unterschrift notwendig. Wer andere Hilfe braucht, kann über ehrenamtliche Versichertenberater und Versichertenälteste diese erhalten.