Friedrich Merz und sein Mut zur Zukunft

Auch wenn das Buch (Untertitel: Wie Deutschland wieder an die Spitze kommt) von 2002 ist, verliert es nicht an Reiz bei den Schilderungen zur CDU rund um die Wahl-Niederlage 1998, die Oppositionsarbeit der Partei und die inneren Diskussionen der einzelnen Arbeitskreise, in denen Friedrich Merz vertreten war. Aus meiner Sicht macht es die Art der Formulierung und der allgemeine Schreibstil nicht wirklich einfach, sich das in lockerer Folge ab und zu mal durchzulesen – man sollte es schon zügig durchlesen, um sich daran zu gewöhnen. Besonders der Begriff der Subsidiarität bildet hier den roten Faden und taucht immer wieder auf.

Einige Artikel widmen sich dann auch tiefergehend mit der Globalisierung und ihren Chancen und Risiken und welche Folgen diese für den Markt von Deutschland, Europa und der Welt hat – dieses ist natürlich rückblickend auch sehr aufschlussreich zu sehen, wie sich gewisse Dinge in der Welt seitdem entwickelt haben. Natürlich werden auch die Themen “demographische Entwicklung” (das Wort Altersbeben gefiel mir in diesem Zusammenhang nicht), “gerechtere und vereinfachte Steuerpolitik”, “9/11” und zum Beispiel “genuine Zukunftsaufgaben” thematisiert.

Behandelt werden musste in dem 318 Seiten langen Werk auch die Problematik, warum es so einen großen Kampf um die Mitte gibt verbunden mit der Gefahr durch die SPD und ihrer Definition der Mitte als Ausgrenzungskriterium. In nachfolgenden Kapiteln behandelte Friedrich Merz auch die christliche Grundorientierung der Union, das Leitbild der sozialen Marktwirtschaft, die Neuordnung des Föderalismus und das ethische Minimum des Zusammenlebens. Wie gesagt eignet sich das Buch meiner Meinung nach nicht zum gelegentlichen Schmökern, sondern es wirkt anfangs etwas trocken, wird aber im weiteren Verlauf lebendiger und frischer. Daher ist dieses Buch aus dem Goldmann-Verlag nicht nur etwas für Merz-Fans, sondern generell für alle politisch Interessierten.

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