Die Hartz4-Schraube zieht sich seit Jahren zu

Es steht zu befürchten, dass auch die nächste Hartz4-Erhöhung 2012 nicht die anstehenden Kosten für Wasser, Strom und Miete decken wird. Als ich mal kurzfristig von den Zahlungen des Jobcenters abhängig war, habe ich doch gemerkt, dass es für einige eng werden könnte. Denn so manche Miete wird nur bis zu einer gewissen Höhe übernommen, aber nicht alle finden überhaupt eine Wohnung, die in dieses Kostenschema passt. Außerdem muss man dann neben der Differenz (Realmiete minus Hartz4-Anteil) vom Rest bezahlen, hinzu kommen noch die Heizkosten inklusive einer eventuellen Nachzahlung. Darüber, was alles teurer wurde 2011, habe ich ja schon geschrieben.

Auch wenn ich mittlerweile glücklicherweise nicht mehr auf Zahlungen des Jobcenters angewiesen bin, verfolge ich aufmerksam die Debatte. So gibt es hier in Berlin gar nicht genügend Wohnraum: Schon 2009 wurde über diese Problematik berichtet,  2010 warnte der paritätische Wohlfahrtsverband vor Ghettoisierung von Hartz4-Beziehern. Brandaktuell vom 13. Juli 2011 der Bericht in der taz, wonach Arme an die Randbezirke verdrängt werden und überschreibt auch völlig richtig “Die Berliner Mischung kippt”. Der neue Mietspiegel muss als neue Grundlage genommen werden und es muss verhindert werden, dass sich alles so konzentriert!

Die Politik ist hier gefordert, schnellstmöglich Lösungen zu erarbeiten und Konzepte sowohl als Reaktion auf den qualitativ minderwertigeren Wohnraum, als auch auf die mangelnde Angleichung des Wohn-Satzes auf den Tisch zu legen und zu zeigen, dass sie noch das Heft des Handelns in der Hand hat. Die soziale Mischung in den Städten ist ein wichtiger Faktor für das konfliktfreie Zusammenleben und darf nicht weiter verschärft werden.

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