Das Martingale-System in Theorie und Praxis

Hinter dem Begriff „Martingalespiel“, oder auch Martingale-System verbirgt sich ein Spielsystem bei dem mit hohen Einsätzen regelmäßig Gewinne erzielt werden sollen. Das System lässt sich auf viele Glücksspiele anwenden, hat aber seinen Ursprung im klassischen Roulette der Renaissance. Einfach erklärt funktioniert es so, dass ein Spieler seine Einsätze immer verdoppelt um so die Verluste während des vorigen Spiels durch die höheren Gewinne der nachfolgenden Spiele auszugleichen. Zwar kann man mit dem Martingale-System sehr erfolgreich spielen, allerdings ist das Risiko alles auf einen Schlag zu verlieren deutlich erhöht und tritt bei einer längeren Serie von Misserfolgen zwangsläufig ein. Das Martingale System wird meistens für Roulette Spiele angewendet. Über Roulette hinaus kann das Martingale System aber auch noch auf andere Zufallsspiele wie Black Jack oder Baccara angewendet werden.

Mathematische Grundlagen des Martingale-Systems

Die rechnerische Grundlage für das Martingale-System bildet die Wahrscheinlichkeitsrechnung. Hier wird angenommen, dass die Chance ein einziges Spiel zu verlieren über 51% beträgt. Die Chance mehrere Spiele hintereinander zu verlieren ist allerdings weitaus geringer. Ein Martingale, also eine Reihe von Spielen mit einem festen System an sich verdoppelten Einsätzen zu verlieren ist folglich gleich null. Dennoch ist das Martingale-System hochriskant, denn es gibt zwei Schwachstellen die so nicht berechenbar sind.

  1. Schafft es der Spieler nicht seine Verluste auszugleichen so hat er mit dem System verloren.
  2. Ist die Martingale, also die Anzahl der Spiele die mit diesen Einsätzen gespielt werden können, in der Praxis nicht ausreichend um zu gewinnen hat der Spieler alles verloren.

Wie man unschwer erkennt ist hier der berühmte Fall gegeben, indem die Theorie auf die Praxis trifft. Im Prinzip ist ein Spieler der Martingale spielt unschlagbar, doch leider ist der Zufall mit diesen Berechnungen nicht ausreichend berücksichtigt. Das führt dazu, dass das Martingale-System eines der riskantesten Spielsysteme der Welt und nur für erfahrene Spieler geeignet ist.

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Historische Einordnung des Martingale-Systems

Das erste Martingale wurde vermutlich im 18. Jahrhundert gespielt. Damals vorwiegend auf Pharo-Tischen verwendet fand es schnell Anklang bei den spielenden Eliten seiner Zeit und wurde auch beim Roulette eingeführt. Ein bekannter Spieler der nachweislich Martingale spielte war unter anderem Giacomo Casanova, nach welchem das klassische Martingale mit der Verdoppelung nach jedem Einsatz (egal ob Gewinn oder Verlust) benannt ist (Martingale de Casanova). Von damals bis heute erlebte das Martingale-System seine Höhen und Tiefen und war zeitweilig in manchen Ländern und Casinos verboten. Gleichzeitig wurde die Technik verfeinert, sodass es heute eine Reihe von Systemen gibt die ihren Ursprung im Martingale de Casanova haben. Dazu gehören unter anderem:

  • Montante Américaine
  • Montante Hollandaise
  • Progression d’Alembert
  • Fitzroy-System.

Sie alle variieren in den Einzelheiten, haben aber alle die gezielte Erhöhung der Einsätze bis zur Ausreizung des Budgets gemeinsam. Im Grunde sind sie aber alle mehr oder weniger Riskant und die einzige sichere Aussage die mit den mathematischen Beweisen der verschiedenen Variationen und des Martingale-Systems an sich getroffen werden kann ist die, dass es bei Casino Spielen, egal ob online oder offline keine hundertprozentige Sicherheit und keine sichere Gewinnstrategie geben kann. Das Martingale System ist insbesondere wegen der ständigen Einsatzerhöhung in der Kritik, da der Spieler im Casino im Prinzip über unbegrenzte Geldmittel zum Einsetzen verfügen muss.

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