Immer wieder suchen viele Menschen in verschiedenen Berufsfeldern eine neue Aufgabe, eine Alternative zum bisherigen Job oder wollen unbedingt mit Menschen arbeiten und schnell gerät der Einzelhandel ins Blickfeld – schließlich ist man selbst jeden Tag irgendwo Kunde und kauft etwas ein. Doch was sind eigentlich noch normale Jobs im Einzelhandel? Die Grenzen sind mittlerweile fließend und mit dem Wechsel in das Internet verlagern sich auch einige Berufe zum Beispiel aus dem Warenhaus zunehmend in andere Bereiche. Darum hier mal aktuell ein paar Berufe mit Mindestlohn im Einzelhandel, die für viele Arbeitssuchende infrage kommen:

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Verkaufsberater (1) – diese Damen und Herren sorgen dafür, dass während der kompletten Öffnungszeiten im Einzelhandel permanent ein Ansprechpartner für die Kunden zu finden ist. Das bedeutet, dass die Bewerber möglichst lange stehen können und auch sonst körperlich belastbar sind. Denn neben einem freundlichen Auftreten den Kunden gegenüber wird auch erwartet, dass man sich um die Ware bezüglich der Präsentation oder der Preisauszeichnung kümmert. Das Fachwissen ist immer noch sehr wichtig, gerade im technischen Bereich oder in anderen Feldern funktioniert es nicht ohne und man muss sich hier ständig auf dem Laufenden halten.

Kassierer (2) – in jedem Laden, wo Kunden ein und ausgehen bzw. waren das Geschäft verlassen muss natürlich auch kassiert werden. Das setzt gewisse mathematische Grundrechenarten voraus, auch wenn es an den Scanner-Kassen mittlerweile eher auf Konzentrationsfähigkeit und psychische Belastbarkeit ankommt. Meist wird hier auch ein polizeiliches Führungszeugnis mindestens hilfreich sein bei einer Bewerbung, ist aber nicht überall Voraussetzung. Mit Geld sollte man eben umgehen können und die verschiedenen Zahlungsmittel wie EC-Karte, Kreditkarte, Gutscheine und der Umgang mit TAX Free sowie zusätzlichen Diensten sollten keine allzu großen Hürden darstellen.

Regalpflege (3) – überwiegend kurzfristig und flexibel wird auf die Personal gesucht, welches regelmäßig in Warenhäusern oder auch in mittelgroßen Geschäften für andere Firmen das Befüllen der Regale übernimmt. Dazu gehört ordnungsgemäßes auspacken aus den Umkartons genauso wie das aus Preisen bzw. die Kontrolle zum richtigen Schild am Regal. Oft stehen dort diverse Kodierungen und der Preis, sodass das typische arbeiten mit einer Preispistole entfällt. Auch hier kann es zu größeren Belastungen kommen und vor allem zu nicht typischen Arbeitszeiten, denn einige Lebensmittelgeschäfte wollen schon vor dem Öffnen des Ladens die neue Ware im Regal sehen oder es wird spät abends für den nächsten Tag vorgearbeitet. Also hier unbedingt den Arbeitsbeginn beachten.

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Inventurhelfer (4) – es gibt einige Agenturen, die nehmen Aufträge an speziell für eine Bestandsaufnahme in großen Geschäften. Diese kann sowohl während der normalen Öffnungszeiten erfolgen oder auch davor. In der Regel gibt es aber dann abgesteckte Bereiche, die für die Zählung vorgesehen sind und der neue Datenbestand wird relativ schnell in das System eingespielt, so dass das Unternehmen mit den neuen Beständen schnell arbeiten kann. Hier ist vor allem eine schnelle Auffassungsgabe notwendig, Flexibilität bei den Anfangszeiten und eine gewisse Affinität zu Zahlen sollte vorhanden sein – denn wenn man sich verzählt und die Verpackungseinheiten in der hinteren Reihe falsch aufnimmt,  muss dies noch einmal wiederholt werden und das ganze Inventurteam muss warten.

Kaufhausdetektiv (5) – hier ist zwingend eine Ausbildung für verschiedene Bereiche notwendig, man muss mit den Kameras umgehen können und man sollte vor allem rechtlich immer auf dem aktuellen Stand sein. Schnell und sich trotzdem unauffällig bewegen in einem Warenhaus zum Beispiel oder einem Center das ist eine weitere Eigenschaft, die ein Detektiv im Einzelhandel mitbringen muss. Dazu gilt es immer mehr, sich auch verteidigen zu können bzw. die Vorgaben entsprechend der Firma umzusetzen. Eine zunehmende Bewaffnung der Ladendiebe und eine grundsätzliche Aggressivität setzen also vor allem höchster Konzentration voraus und der Detektiv sollte nicht nur zum eigenen Schutz sportlich sein und ein Kampfsport beherrschen.

Security (6) – das sind die Menschen, die an den Ausgängen stehen von Parfümerien, Warenhäusern oder in den Centern. Sie alle sollen dafür sorgen, dass generell eine gewisse Ordnung aufrechterhalten wird und das bei einem Signal der Alarmanlage die Kundschaft gebeten wird, die Sicherung an der Kasse zu entfernen oder eben die Situation in welcher Form auch immer aufzuklären. Hierzu werden nicht nur Durchsetzungsfähigkeit und höfliches Auftreten erwartet, sondern Selbstbewusstsein und entsprechendes Hintergrundwissen, was die eigenen Rechte und Pflichten eines solchen Mitarbeiters voraussetzt.

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Propagandisten (7) – diese Mitarbeiter sind meist extern und betreuen Sonderflächen für zwei oder drei Wochen, bieten Probehäppchen im Lebensmittelbereich an oder verkaufen Handtaschen und Geldbörsen. Entweder mit Mikrofon oder ohne stellen Sie im Optimalfall eine Belebung innerhalb der Verkaufsfläche dar, nicht selten wird einiges umgesetzt an den Schmucktischen oder bei einer Fachberatung zwischen den Kunden und einem von einer Markenfirma bestellten Propagandisten. Das sind in der Regel Selbstständige, die keinen festen Vertrag haben und ihre laufenden Kosten wie zum Beispiel Krankenversicherung, Rentenversicherung und Miete aus ihren Provisionserträgen bezahlen. Auch sie sind wichtig, weil sie das Verkaufspersonal entlasten können und zusätzlich für weiteren Umsatz sorgen.

Dekoration (8) – für einen Job in der Deko-Abteilung muss man auf jeden Fall ein gewisses Talent für Präsentation haben und ein Auge für die Sicht des Kunden. Denn man muss hier nicht nur für die richtige Beschilderung sorgen mit der Artikelbezeichnung sowie dem Preis, sondern auch die Schaufenster wollen entsprechend gestaltet werden mit immer neuen Sonderaktionen oder Hinweisen auf bestimmte Werbungen. Die Deko arbeitet aber auch oft im Hintergrund an neuen Ideen und muss genauso Arbeitsmaterial disponieren wie es die Abteilungsleiter tun, mit denen sie sich im ständigen Austausch über Sonderwünsche bzw. eine einheitliche Darstellung zu einem Thema wie Ostern oder Weihnachten im Sinne des ganzen Hauses befinden. Genauso wie die Handwerker in einem Geschäft für Einzelhandel sollten auch die Dekorateure schwindelfrei sein.

Standbetreuer (9) – ich nenne sie mal so: die vielen Menschen, die mit einer gewissen Menge von Ware zielstrebig zu ihren Ständen gehen und sie auffüllen und neu präsentieren. Da gibt es ja überall diese kleinen Säulen mit Schmuck oder andere Bereiche mit Selbstbedienung, hier muss immer wieder neue bestückt werden und alles wieder in Ordnung gehalten werden. Weiterhin gibt es ja auch kleine Inseln, die von externen Mitarbeitern betreut werden – dieser stand Betreuer sind dann für ihre Kunden da und unterstützen sowohl das vorhandene Verkaufspersonal als auch den gezielten Umsatz für die eigene Firma.

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Mix (10) – egal ob es in einigen Geschäften noch einen Pförtner gibt oder zum Beispiel einen Info- Punkt für Kunden oder natürlich auch Reinigungspersonal für die Gänge, Rolltreppen und Warenträger – es gibt mehr Menschen, die im Hintergrund arbeiten in dieser Branche, als man denkt. Denn auch die zahlreichen Elektriker oder das Personal beim Imbiss und entsprechenden WC Anlagen kommt irgendwo her und verbringt den Tag beruflich im Einzelhandel. Also immer auch nicht nur an die Leute denken, die an der „Front“ stehen – sondern an einem großen Warenhaus oder Einzelhandelsgeschäft hängt immer noch viel mehr dran mit dem Personal der Zulieferer und noch weitere.

Letztlich entscheiden die Kunden also immer selber, ob sie diese Branche direkt oder indirekt weiter unterstützen oder ob der ganze Bereich zusammen mit allem, was da noch dran hängt, abkapseln und sich lieber dem eher anonymen Internet mit all seinen vor und Nachteilen widmen. Die Herausforderung gilt natürlich auch für den Einzelhandel, der aber nicht zwingend 24 Stunden geöffnet sein muss, um der Konkurrenz aus dem Internet gewachsen zu sein.

2 Gedanken zu „10 normale Jobs im Einzelhandel“
  1. Eine tolle Beschreibung der Berufe im Einzelhandel. Wäre auch gut zu wissen, welche schulischen Voraussetzungen erforderlich sind und wieviel sie langfristig verdienen koennen.

  2. Vielen Dank Maren. Beim Verdienst habe ich ja selbst schon einiges durch bei den oben genannten Berufen. Als normaler Verkäufer mit fachbezogener Beratung bekommt man den derzeitigen Tarif im Einzelhandel bezahlt, Security und Kassier-Hilfe dürfte sich im Mindestlohn-Bereich bewegen oder es läuft über Agenturen und einem Gewerbe – dann ist die erstellte Rechnung natürlich mit einem höheren Betrag ausgestattet. Als Propagandist habe ich zwischen 90 Euro brutto und 270 Euro brutto pro Tag schon alles gehabt. Abhängig vom Arbeitsaufwand ist auch die Regalpflege sowie Inventurhilfe und ob man dies auf 450€-Basis tut oder vollbeschäftigt. Es soll eine Ansammlung von Ideen sein, die Anregung gibt für Suchende. Geld hat immer auch etwas Relatives an sich und ist abhängig von den persönlichen Bedürfnissen bzw. Umständen.

    Bei der Ausbildung bin ich der Meinung, dass zu 90% eine Mittlere Reife (Realschule) notwendig war respektive Einstellungsgrundlage war. Wie es heute ist, entzieht sich meiner Kenntnis – für die meisten aufgelisteten Berufe ist zumindest keine jahrelange Spezialausbildung vonnöten, so dass ein TEIL auch von Quereinsteigern genutzt werden kann. Wer gerne mit Menschen arbeitet oder logistisch mit Waren, für den ist der Einzelhandel durchaus eine sinnvolle Beschäftigung. bye, FunTa

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